Naturparkschule 2024/25

Mittelschule Hofheim in Unterfranken wird Naturpark-Schule

 

Der Naturpark-Haßberge darf sich in seinem 50. Jubiläumsjahr über eine weitere Naturpark-Schule freuen. 

Die Mittelschule Hofheim erfüllt mit ihrer Bewerbung alle Kriterien-Punkte und darf sich den Titel „Naturpark-Schule“ hinzufügen. Sie hat neben vielen weiteren Aufgaben, die sie sich stellt, bereits Erfahrung als Umweltschule in den Themenfeldern „Umwelt- und Verbraucherschutz“.

Deswegen wurde sie am 7. Oktober 2024 durch den 1. Vorsitzenden des Naturparks Haßberge, Landrat Wilhelm Schneider, in einer kleinen Feierstunde offiziell zur Naturparkschule ernannt. 

Neben dem Schulverbandsvorsitzenden und 1. Bürgermeister, Alexander Bergmann, freuten sich die anwesenden Kooperationspartner, der Elternbeirat, die Schülerinnen und Schüler, sowie das gesamte Lehrerkollegium. Der Schulchor unter der Leitung von Juliane Klopf bereicherte diese Feier mit musikalischen Beiträgen. 

Übergabe Urkunde Naturparkschule

Bild: Überreichung der Naturpark-Schule-Urkunde durch Landrat Wilhelm Schneider an Rektor Heribert Jäger, rechts: Ranger Arno Ludwig

 

 

Nun nutzt die Mittelschule Hofheim den Naturpark Haßberge als vielfältigen Lern- und Erfahrungsort, in dem Natur- und Kultur im direkten Umfeld der Schule für die Schüler und Schülerinnen erlebbar wird. Spannende Exkursionen in verschiedene Lebensräume wecken das Interesse für die Vorgänge in der Natur und die Bedeutung unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Projekttage zu ausgewählten Themen verstärken die ergebnisorientierte Teamarbeit, fördern kreative Ideen und Lösungsansätze. 

Die Sensibilisierung für die Besonderheiten in der eigenen Heimat wird vermittelt, und schafft einen regionalen Bezug zum Bildungsplan.

Naturparkschulen sind ein Beitrag zur Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE). Die Umweltbildung ist eine zentrale Aufgabe der Naturparke sowie des Verbandes Deutscher Naturparke (VDN), der Dachorganisation aller bundesweiten Naturparke und „Naturpark-Schulen“.

Die Mittelschule Hofheim wird sich bei der Vermittlung der fachlichen Inhalte auf außerschulische Kooperationen mit Projektpartnern stützen können. Dazu zählen die Mitarbeiter des Naturparkes Haßberge, Gebietsbetreuer, Natur- und Landschaftsführer, die Land- und Forstwirtschaft, Kultur- und Handwerk, Forscher, Geologen, Künstler, Vereine und Museen sowie interessierte Privatpersonen. Sie sind die wichtigen Akteure und Vermittler, um das vielschichtige Bild eines Naturparkes und seiner Kulturlandschaft sowie der hier lebenden und arbeitenden Bevölkerung abzubilden. Auch wird Geschichtliches, Sagen und Brauchtum aufgegriffen, sie sind ein Bestandteil gewachsener Identität.

Echte Erfahrungen im direkten Lebensumfeld der Schule, vermittelt von authentischen Personen, prägen Erlebnisse, die lange in Erinnerung bleiben und konkrete Anknüpfungspunkte für die Schüler und Schülerinnen vermitteln.

Im Projekt „Netzwerk Naturpark-Schulen“ hat der Verband Deutscher Naturparke (VDN) mit Förderung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) den organisatorischen und inhaltlichen Rahmen für eine dauerhafte Kooperation zwischen Schulen und Naturparken entwickelt. Schulen und Naturparke sind in ein bundesweites Netzwerk eingebunden, dass ihnen eine Plattform für den Erfahrungsaustausch bietet und dem Leitgedanken folgend, die Weiterentwicklung in dieser Form der Umweltbildung unterstützt.

Der Titel „Naturpark-Schule“ ist eine bundesweite Auszeichnung und wird für einen Zeitraum von 5 Jahren verliehen. Zur Weiterführung des Titels ist die Einhaltung der Kriterien-Punkte maßgeblich, ist dies der Fall wird die Auszeichnung jeweils um weitere 5 Jahre verlängert.

 

Arno Ludwig, Ranger/Juliane Klopf, Lehrerin an der Mittelschule Hofheim

 

 

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Aktionen im Rahmen der Naturparkschule

 

 

1. Kräuterkunde in der Naturparkschule MS Hofheim

 

Manchmal passiert es, dass Sahne überschlagen wird. Was entsteht aus Sahne? Wie sieht das Produkt aus? Was sind das für Klumpen in der Sahne? Bei der Zubereitung von Schlagsahne, Anfang des Schuljahres, kam es genau zu diesem Thema. 

 

Um sich der Herstellung von Butter näher zu widmen, organisierte Frau Kühlwein einen Projekttag unter dem Namen: „Wir stellen selber Butter her und backen Brot.“

 

Einig waren sich die Schüler gleich, einen Projekttag über Butterherstellung wäre super, aber blanke Butter schmeckt nicht so. Deshalb wollten wir sie ein wenig „aufpeppen“. Hierzu viel die Entscheidung auf Kräuter und Kräuterdip.  

 

Um sich mit dem Thema Kräuter näher zu beschäftigen, haben die Schüler im Wirtschaftsunterricht eine Kurzpräsentation über Aussehen, Geschmack, Herkunft, Anbau und Verarbeitung gehalten. Die gleichen Kräuter, welche in der Präsentation vorgestellt wurden, fanden sich am Projekttag in der Küche wieder. Diese Kräuter waren Schnittlauch, Blutampfer, Pfefferminze, Zitronenmelisse, Basilikum, Oregano, Thymian und Rosmarin.

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Die Namen wurden am Anfang verdeckt, so dass die Schüler erraten mussten, welche Kräuter dies sind. Durch das sensorische Prüfen (riechen, sehen, schmecken, fühlen) kamen sie bei vielen darauf. Sie konnten bei einigen Kräutern ihr Wissen preisgeben. Beispielsweise ist Rosmarin ein typisches Grillgewürz, welches auch als Erkältungsmittel eingesetzt wird und die Pfefferminze wurde als Tee erkannt.

Nachdem das sensorische Prüfen abgeschlossen war, ging es in den Gruppen darum, welche Butter hergestellt wird. Zur Auswahl standen eine Kräuterbutter oder eine salzige Blütenbutter als Alternative. Die getrockneten Blüten hat Frau Kühlwein zur Verfügung gestellt. Die Kücheneinteilung war wie folgt: 2 Gruppen Butterherstellung, 2 Gruppen Brot backen mit Gemüsesticks oder Kräuterdip. Die Gruppen mussten sich absprechen, wer welche Aufgaben der Zubereitung übernimmt. 

 

Das Skyr-Brot, die Gemüsesticks und der Kräuterdip waren relativ leicht herzustellen. Bei der Herstellung von Butter sah es etwas anders aus. Die Schüler mussten insgesamt über 12 Minuten mit dem Handrührgerät die Sahne schlagen. Dass es so lange dauerte, hat sich niemand vorstellen können. Wie lange musste es wohl früher, ohne Handrührgerät, (sondern) nur mit dem Butterstampfer gedauert haben? 

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1. Stufe: 

Sahne ist flüssig

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2. Stufe: 

Sahne wird fest

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3. Stufe: 

erste Butterflocken werden sichtbar

Die Flüssigkeit, welche sich im Gefäß zusammen mit den Butterflocken bildet, ist Buttermilch. Diese muss immer wieder abgegossen werden, um reine Butter zu bekommen. Ein Schüler hat sich auch getraut, die Flüssigkeit/Buttermilch zu probieren. Nachdem die ganze Flüssigkeit draußen war, konnten die Schüler die Butter weiterverarbeiten.

Die Kräuter wurden gewaschen, klein gehackt und unter die Butter gemischt. Bei der Blütenbutter streuten sie ca. 1 Essl. Blüten (auf einer Buttermenge von einem Becher Sahne) und etwas mehr als ein halber Teelöffel Salz darüber. 

 

Die Dips wurden abgeschmeckt, die Gemüsesticks waren geschnitten, die Butter war fertig und das Brot gebacken.

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Nachdem die Küchenzeilen wieder sauber waren, stellten die Schüler ihr Buffet auf. Mit Tischdecke und Kräuter dekorierten sie eine Küchenzeile. Jeder durfte selbst entscheiden, welche Art von Butter er probieren wollte. Beim gemeinsamen Essen, nachdem alles durchprobiert war, waren sich alle einig: selbstgemachte Butter mit selbstgebackenem Brot ist superlecker. Alle Schüler haben klasse mitgemacht und hatten ihren Spaß. Sie waren sich auch schnell einig, so ein Projekttag in Soziales sollte wiederholt werden. 

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Carmen Kühlwein, Fachlehrerin EG/IT

2. Auf Entdeckungstour mit dem Naturpark-Ranger

Die Klasse 6a der Mittelschule Hofheim erlebte einen besonderen Tag in der Natur

 

 

Seit diesem Schuljahr ist die Mittelschule Hofheim zertifizierte Naturparkschule. Nun fand für die 6. Jahrgangsstufe ein erstes Projekt im Freien statt. Bei strahlend blauem Himmel begaben sich die Schülerinnen und Schüler der Klasse 6a am 8. Mai gemeinsam mit ihren Lehrerinnen Frau Dusel und Frau Behr, sowie dem Naturpark-Ranger Arno Ludwig auf eine spannende Exkursion – Unterricht mitten in der Natur. 

Waldtag

Im Fach „Natur und Technik“ hatten die Kinder bereits viel über das Ökosystem Wald, die verschiedenen Bodenschichten sowie heimische Lebewesen gelernt. 

Jetzt sollte das theoretisch erworbene Wissen auch im realen Naturraum vor der Schultür erlebt und im wahrsten Sinne mit den eigenen Händen begriffen werden. Schon nach wenigen Gehminuten entnahmen die Schüler unter der fachmännischen Anleitung von Herrn Ludwig die ersten Bodenproben. Im Laufe des Vormittags wurden noch weitere Proben von unterschiedlichen Standorten (u.a. Talfüllung, Wiese und Wald) entnommen, die zur Beobachtung mit zurück ins Klassenzimmer genommen wurden. 

Die Kinder hatten spürbar viel Freude an der Bewegung in der Natur. Sie waren begeistert von den blühenden Blumenwiesen, die zum Ausruhen und zum Spielen einluden und von der tollen Aussicht über die Haßberge. Viele Pflanzen, an denen man sonst oft ohne größere Beachtung vorbeiläuft, schauten sich die Schulkinder und ihre Lehrerinnen an diesem Tag sehr genau an. Dank Herrn Ludwig lernten sie zusätzlich die botanischen Namen kennen. Es kam auch zu Begegnungen mit tierischen Bewohnern, wie dem Bläuling, dem Feldhasen und als besonderes Highlight, einer Blindschleiche. 

Das Motto für diesen Tag kam vom Naturpark-Ranger Arno Ludwig: „Immer die Augen auf, denn es gibt überall etwas zu entdecken!“ 

Durch die vielen interessanten Informationen von Herrn Ludwig und all die gesammelten Eindrücke und Erlebnisse, wird dieser Tag auf jeden Fall unvergessen in Erinnerung bleiben.

Susanne Behr

3. Ein Erlebnisausflug in den Landschaftsgarten Bettenburg

Die Klasse 9P der Mittelschule Hofheim erkundet das nahegelegene Naturhighlight

 

Hofheim: Nachdem die Mittelschule Hofheim den Titel Naturparkschule erworben hat, stehen die Themen Umwelt und Natur im Mittelpunkt. Hierzu werden verschiedene Projekte in den Klassen durchgeführt. 

Die Klasse 9P durfte in diesem Rahmen gemeinsam mit ihrer Lehrkraft Herrn Feulner und der zuständigen Sozialpädagogin Lena Elsner an einer besonderen Exkursion teilnehmen. Vorab wurde den Schülern praxisnahes Wissen vermittelt, wie sie auf umweltschonende Weise unsere Umgebung erkunden können. Hierzu wurde jedem Schüler ein Fahrrad von der Schule zur Verfügung gestellt, welches anschließend für eine gemeinsame Radtour zum Landschaftsgarten Bettenburg fit gemacht wurde. 

Der Klassenlehrer Herr Feulner zeigte den Schülern die wunderschön angelegten Radwege nahe Hofheim, welche zum Landschaftsgarten führten. Die Schüler hatten sichtlich Freude am Entdecken der Haßberge mit ihrer hügeligen Landschaft. Am Ziel angekommen wurden sie vom Dipl. Biologe Otto Elsner empfangen. Dieser erklärte den Jugendlichen, dass der Landschaftsgarten nahe der Bettenburg erst im Jahr 1789 von Christian Truchseß von Wetzhausen angelegt wurde. Auch die Burgruine wurde künstlich angelegt und diente dem Minnesang, sowie seiner romantischen Vorstellung des Mittelalters. 

Minnesaengerplatz

Auf dem Foto die Klasse 9P mit dem Klassenlehrer Herrn Feulner, dem Dipl. Biologen Otto Elsner und der Sozialpädagogin Lena Elsner

 

Der Biologe führte die Schüler durch die verschlungenen Wege hin zu verschiedenen Denkmälern. Darunter die sogenannte Totenkapelle, in der nur die verstorbenen Menschen besungen wurden, bis hin zur Statue der Geschwisterliebe, an der eine Art Ahnentafel eingraviert wurde. Eine kurze Pause durften die Gruppe am Minnesänger – Denkmal machen. 

Zusätzlich konnte Otto Elsner den Schülern auf den Weg verschiedene Baumarten zeigen, die typisch für die heimischen Wälder sind. Die Schüler durften anhand der Blätter erraten, um welche Baumart es sich handeln könnte. Nach diesem gelungenen Rundgang durften sich die Schüler wieder mit ihren Fahrrädern Richtung Mittelschule begeben und es wurde besprochen, wie sie dieses Wahrzeichen der Haßberge auch für ihr späteres Leben nutzen können. 

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Auf dem Foto die Schüler der 9P während der Exkursion durch den Landschaftspark

4. Naturparkschule Hofheim an der Ruine Bramberg

Fortbildung der Lehrkräfte mit Naturparkbotschafter und Ranger

 

Seit diesem Schuljahr ist die Mittelschule Hofheim als Naturparkschule ausgezeichnet. Deswegen sind auch Themen, die in engem Zusammenhang mit dem Naturpark Haßberge stehen, im Unterricht vorgesehen. So besuchten die Lehrkräfte der Mittelschule Hofheim kürzlich die Ruine Bramberg, um sich dort dem Thema Burgen und Schlösser zu widmen und natürlich auch einiges über den heimischen Wald zu erfahren. In einer kurzen Begrüßung stellte Rektor Heribert Jäger den Naturparkbotschafter Uwe Rädlein sowie seine „Botschafterassistenten“ Bruno Schorn und Alfred Kirchner vor. Im Team wurde den Lehrkräften die Ruine näher gebracht. So liegt diese beispielsweise auf einem erloschenen Vulkankegel. Auch historische Fakten wie zum Beispiel die erste urkundliche Erwähnung 1108 durften dabei nicht fehlen.

Ebenfalls dabei war der Naturpark-Ranger Arno Ludwig, der Wissenswertes über den Wald beitrug. Dabei erfuhren die Lehrkräfte einiges zum dortigen Baumbestand, zu Biotopbäumen und verschiedene Pflanzen, die sich dort ansiedelten. 

An der Ruine durften natürlich auch ein Stück traditionelles Liedgut nicht fehlen. So wurde ein eigens für die Ruine Bramberg umgetextetes Lied vom Naturparkbotschafter Uwe Rädlein und seinem Assistenten Bruno Schorn zum Besten gegeben. Begleitet wurden die Lieder von Alfred Kirchner am Akkordeon. Das gemeinsam gesungene Frankenlied rundetet den Vortrag und die gelungene Fortbildung im Rahmen der Naturparkschule ab. Beim abschließenden Heimatquiz im Gasthaus Faber-Rädlein in Ibind konnten die Lehrkäfte ihr neu erworbenes Wissen unter Beweis stellen. Die Kooperationsbeauftragte Schule – Naturpark Juliane Klopf dankte den Referenten. Man war sich einig, dass dieses Projekt eine große Bereicherung für die Schule darstellt. Rektor Heribert Jäger hob noch einmal besonders hervor, wie wichtig es ist, den Kindern und Jugendlichen auch Wissen über ihre Region mitzugeben. Zudem sollen sie die Natur als Lebensraum wertschätzen, den es zu schützen gilt. 

 

Juliane Klopf, Lehrerin an der Mittelschule Hofheim

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Auf dem Bild von links: Rektor Heribert Jäger, Assistent Bruno Schorn, Kooperationsbeauftragte Schule und Naturpark Juliane Klopf, Assistent Alfred Kirchner, Naturparkbotschafter Uwe Rädlein; hinten: Naturpark – Ranger Arno Ludwig

Foto: Oliver Feulner

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Das Lehrerkollegium mit Rektor Heribert Jäger (2. Reihe, 1. von links, Kooperationsbeauftragte Schule und Naturpark Juliane Klopf (2. Reihe, 2. von links), Naturparkbotschafter Uwe Rädlein (vorne rechts) und seine beiden Assistenten Bruno Schorn und Alfred Kirchner (vorne links)

Foto: Zoé Jooß

5. Ein Tag in der Natur – Ausflug zum Naturhof Siebensachen 

Am Mittwoch, den 23. Juli 2025, begaben sich die 5. Klassen der Mittelschule Hofheim auf einen spannenden Tag zum Naturhof Siebensachen in Kleinmünster. Begleitet von Frau Fallenbacher startete die Gruppe mit einer Wanderung über Wiesen, vorbei an Hochlandrindern, hinein in eine eindrucksvolle Landschaft.

Im Waldstück wurde die Bedeutung unserer heimischen Wälder thematisiert und mit allen Sinnen erfahren: wie sie Wasser speichern, das Klima regulieren und vielen Lebewesen Lebensraum bieten. Die Kinder hörten aufmerksam zu und stellten viele Fragen. 

Nach dieser ersten Etappe machten die Kinder eine Pause bei den Schafen, umgeben vom Summen der Insekten, dem Duft der Wiese und wolligen Streicheleinheiten. Die besondere Atmosphäre zeigte, wie lebendig und wertvoll dieser Lebensraum ist. 

Ziel war dann der Feldgarten mit den Streuobstwiesen. Ein Ort, der im Rahmen der Naturparkschule Haßberge eine zentrale Rolle spielte. Die Schülerinnen und Schüler lernten die Streuobstwiese als wichtigen Lebensraum kennen. Sie erfuhren, wie eng Pflanzen, Tiere und Boden zusammenwirken und warum Vielfalt auf solchen Flächen so wichtig ist.

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Dann wurde es praktisch: Die Kinder nahmen Bodenproben, verglichen Farbe und Beschaffenheit und erfuhren, woran man gesunden Boden erkennt. Danach halfen alle mit, einen großen Heuballen abzurollen, um den Boden für die spätere Aussaat vorzubereiten und vor Austrocknung zu schützen. Dabei wurde klar, wie wichtig lebendiger Boden für das Wachstum unserer Lebensmittel ist und welche Rolle Insekten als „Bodenprofis“ spielen. 

Zum Abschluss bereiteten die Kinder gemeinsam Pizza zu, die im Holzofen gebacken wurde. Ein genussvoller Abschluss eines rundum gelungenen Tages. 

Dieser Ausflug war ein wertvoller Beitrag zur Umweltbildung: praxisnah, lebendig und unvergesslich.

Artikel: Kristin Mendel 

Bild: Kristin Mendel

6. Landart der Klasse 5a


Kreativ im Einklang mit der Natur – Landart auf dem Pausenhof

Im Rahmen unseres Schulprofils als Naturparkschule beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler regelmäßig mit Natur, Umwelt und nachhaltigem Lernen. Ein besonderes Projekt in diesem Schuljahr war die gestalterische Auseinandersetzung mit dem Thema Landart – eine Kunstrichtung, die sich die Natur selbst zum Atelier macht.

 

Was ist Landart?
Landart, auch als „Land Art“ bekannt, ist eine künstlerische Bewegung, die in den 1960er Jahren entstand. Dabei werden ausschließlich Naturmaterialien wie Steine, Äste, Blätter, Blüten oder Sand verwendet, um Kunstwerke im Freien zu gestalten. Diese Kunst lebt im Moment, sie ist vergänglich, wetterabhängig und eingebettet in die Umgebung. Die Natur ist dabei nicht nur Motiv, sondern auch Material und Ausstellungsraum zugleich.


Gestalten – Bauen – Erleben
Mit wachem Blick und viel Fantasie durchstreiften unsere Schülerinnen und Schüler den Pausenhof und sammelten verschiedenste Materialien: Rindenstücke, Moos, kleine Äste, Grasbüschel, Tannenzapfen oder bunte Blätter. Daraus entstanden kleine Natur-Städte, phantasievolle Miniaturlandschaften und temporäre Kunstwerke, die sowohl kreativ als auch architektonisch beeindruckten.
Mit Feingefühl wurden Wege aus Kies gelegt, Plätze aus Moos gestaltet und ganze Häuserreihen aus Steinen und Blättern erbaut. So wuchs auf dem Schulgelände eine bunte, lebendige "Stadt der Natur", die zeigte, wie vielfältig und schön das scheinbar Alltägliche sein kann – wenn man es mit neuen Augen betrachtet.


Ein Projekt, das Spuren hinterlässt – im Denken, nicht im Boden
Landart lehrt uns nicht nur Achtsamkeit und Kreativität, sondern auch einen wertschätzenden Umgang mit der Natur. Die Kinder lernten, wie wenig es braucht, um Großes zu schaffen – kein Plastik, kein Kleber, kein Müll, sondern nur das, was die Natur uns gibt. Und so veränderte sich auch der Blick auf den Pausenhof: Aus einer einfachen Fläche wurde ein Ort des Staunens, der Ideen und des gemeinsamen Gestaltens.

Als Naturparkschule ist uns wichtig, solche Impulse regelmäßig zu setzen – denn Bildung für nachhaltige Entwicklung beginnt genau hier: beim Erleben, Erforschen und kreativen Arbeiten im direkten Kontakt mit der Natur.

Kristin Mendel

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7. Mittelschule Hofheim in Altenstein

Gemeinschaft, Geschichte und Geologie im Fokus

 

Hofheim/Altenstein. Drei spannende und lehrreiche Tage verbrachten die beiden sechsten Klassen der Mittelschule Hofheim im Schullandheim Altenstein. Als zertifizierte Naturparkschule stand nicht nur die Stärkung der Klassengemeinschaft durch Spiele und Gruppenaktivitäten im Mittelpunkt, sondern auch das bewusste Erleben der Natur- und Kulturlandschaft rund um den kleinen Ort Altenstein im Naturpark Haßberge.

 

Bereits am ersten Tag stand die Erkundung der geschichtsträchtigen Burgruine Altenstein auf dem Programm. CVJM-Herbergsvater Jürgen Krell führte die Schülerinnen und Schüler durch das weitläufige Gelände der ehemaligen Ritterburg. Die im 12. Jahrhundert erbaute Burg war einst Stammsitz der Herren von Stein zu Altenstein und beeindruckt bis heute mit ihrem erhaltenen Bergfried und den mächtigen Mauerresten. Besonders spannend: Die Burg steht auf einem geologisch instabilen Untergrund – was die Kinder am zweiten Tag noch näher kennenlernen sollten.

 

Am zweiten Tag führte Naturparkranger Arno Ludwig die Gruppe auf eine lehrreiche Wanderung rund um Altenstein. Dabei wurde der geologische Aufbau der Region in den Blick genommen. Im Fokus standen zwei typische Sandsteinarten aus dem Zeitalter der Trias: Rätsandstein und Burgsandstein, die sich in Farbe, Struktur und Verwitterungsverhalten unterscheiden. Eine besondere Rolle spielte auch die sogenannte Feuerletten-Schicht, im Volksmund auch „Fränkische Schmierseife“ genannt. Diese tonige, wasserempfindliche Gesteinsschicht sorgt dafür, dass sich Gesteinsmassen – und damit auch Teile der Burg Altenstein – über Jahrhunderte langsam hangabwärts bewegen. Ein faszinierendes Naturphänomen, das viele Kinder nachhaltig beeindruckte.

 

Mit vielen neuen lehrreichen Eindrücken aus dem Naturpark Haßberge, gestärktem Gemeinschaftsgefühl und schönen Erinnerungen im Gepäck kehrten die Schülerinnen, Schüler und ihre Lehrkräfte nach Hofheim zurück.

 

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8. „Naturparkschule“ in der Klasse 9a

 

 

Die Jugendlichen leben zwar im Naturpark Haßberge, doch kennen sie ihn? Viele kennen ihn nur rudimentär und haben kaum einen Überblick.

Aus diesem Grund erkundeten wir im Lauf des Schuljahres 2024/25 den Naturpark Haßberge auf der Homepage – www.naturpark-hassberge.de

 

Folgende Rubriken der Internetseite sollten von den Schülerinnen und Schülern gesichtet werden.

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Auszug aus einer Rubrik:

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Dabei sollten die Schülerinnen und Schüler sich drei Punkte aussuchen, die sie während des Sommers nach den Abschlussprüfungen besuchen wollen. Sie sollten kurz ihre Auswahl begründen. Abschließend stellten die Jugendlichen ihren Mitschülern ihre Auswahl vor, um ihnen auch Lust zu machen, den jeweiligen Ort einmal zu besuchen.

 

Am Ende des Schuljahres wanderte die Klasse 9a mit unserer Parallelklasse zum See in Reckertshausen. Auf diesem Weg nahmen wir noch einige heimische Wildkräuter wahr und recherchierten anschließend deren Besonderheiten und Wirkungen:

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Wegwarte

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Brennnessel

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Löwenzahn

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Schafgarbe

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Spitzwegerich

Während des Ausflugs wurden sollte jeder Schüler folgende Fragen für sich klären und anschließend wurde darüber im Klassenverband reflektiert:

Was zeichnet die Schönheit der Natur für mich heute aus?

Wie fühle ich mich beim Wandern?

Wie fühle ich mich in der Natur?

Mein Berufsleben startet. Kann mir der Naturpark helfen fit für die Arbeit zu bleiben und mich zu entspannen?

In einer Abschlussrunde wurden sich die Schüler einig, dass zumindest gelegendliche Wanderungen zur physischen und psychischen Gesundheit beitragen können.

 

Michael Merz

9. „Naturparkschule“ in der Klasse 9b

 

 

In der 9. Jahrgangsstufe gelingt es nicht immer so leicht Exkursionen in den eng getakteten Schulalltag, der die Schüler und Schülerinnen auf die Prüfungen vorbereiten soll, einzubauen. Aus diesem Grund erkundeten wir im Lauf des Schuljahres 2024/25 den Naturpark Haßberge auf der Homepage – www.naturpark-hassberge.de

 

So verschafften sich die Schüler und Schülerinnen zunächst einen Überblick und erkannten, dass unter den Rubriken

 

  • Landschaft

  • Erleben

  • und Wandern

 

Orte und Gebiete versteckt sind, die manchem bekannt sind und vieles allerdings neu ist.

 

In einem nächsten Schritt übernahm jeder und jede aus der Klasse einen Unterpunkt, las diesen genau durch und notierte eine Zusammenfassung. Diese gesammelten Informationen wurden anschließend im Klassenverbund vorgetragen. Die kleinteilige Landschaft, die durch Hecken, Laubmischwälder, Streuobstwiesen oder Steinbrüche gekennzeichnet ist wurde auf diese Weise näher betrachtet. Außerdem erfuhr die Klasse interessantes über den Bieber, den Edelkrebs, den Feuersalamander und den Grünspecht, die es im Naturpark zu entdecken gibt. Warum es wichtig ist Landschaftspflege zu betreiben erfuhren wir ebenfalls durch ein Referat.

 

 

Am Ende des Schuljahres ging die Klasse noch mit unserer Parallelklasse wandern. Ziel war der See in Reckertshausen. Auf diesem Weg betrachteten wir noch einige Wildkräuter, die am Wegrand blühten. Wegwarte, Brennnessel, Löwenzahn, Schafgarbe und Spitzwegerich hielten der vorausgegangenen Hitze stand und konnten von uns noch betrachtet werden.

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Die Wegwarte oder wilde Zichorie ist auf harten und ausgetrockneten Böden zu finden. Ihre Besonderheit ist es, dass sie morgens ihre Blüten öffnet und abends schließt. Die mystische Pflanze gilt als Lebermittel.

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Die Brennnessel ist eine wunderbare Pflanze. Leider wird sie wegen ihrer Nesselblätter und Brennhaare oft als Unkraut bezeichnet. Doch in Wirklichkeit ist sie ein Heilkraut, das den Körper entgiftet und entzündungshemmend wirkt.

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Der Löwenzahn kommt überall durch, sogar durch Asphalt. In der Naturheilkunde gilt er als verdauungsfördern, stoffwechselanregend und harntreibend. Die enthaltenen Bitterstoffe regen die Verdauungssäfte und den Gallfluss an. Nicht nur die Blätter und Stängel kann man verzehren, sondern auch aus der Wurzel kann man Tee kochen.

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Die Schafgarbe wirkt blutreinigend, wundheilend und entzündungshemmend und hilft somit bei vielen Frauenkrankheiten. Man kann die Schafgarbe als Tee trinken oder äußerlich als Umschlag verwenden.

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Der Spitzwegerich ist Erste-Hilfe-Mittel bei Insektenstichen. Dazu zerreibt man die Blätter etwas und reibt den Stich ein. Als Tee hilft die Pflanze bei Husten und Heiserkeit.

Die Wirkungen dieser Kräuter kennen leider nicht mehr viele Menschen. Doch es ist unheimlich spannend sich mit diesen Pflanzen und deren Heilkraft zu beschäftigen.


Iris Horn

10. Erfolgreiches Übungsprojekt an der Mittelschule Hofheim: 

8. Klassen bauen Nistkästen für Blau- und Kohlmeisen 

 

Ende Juni fand ein spannendes und lehrreiches fächerübergreifendes Projekt statt, bei dem die Klassen 8a und 8b gemeinsam mit ihren Klassenlehrkräften Frau Feulner und Herrn Mantel, sowie ihren Fachlehrern Frau Kühlwein, Frau Werner und Herrn Dautel an verschiedenen Aufgaben rund um das Thema Nistkästen für Höhlenbrüter arbeiteten. 

Aufgeteilt in ihren drei berufsorientierten Fächern Technik, Ernährung und Soziales sowie Wirtschaft, stärkten die Schüler ihr Bewusstsein für den Naturschutz und sammelten praktische Erfahrungen im Bereich Umwelt- und Sozialkompetenz. 

Der für die unsere Mittelschule zuständige Naturpark-Ranger Arno Ludwig verschaffte sich einen Einblick über die Arbeiten der Schüler und freute sich über so viel Engagement.

Einige Schüler aus der Gruppe Technik, unter der Leitung von Herrn Dautel, widmeten sich dem Bau von Nistkästen speziell für Blau- und Kohlmeisen. Mit viel Engagement und handwerklichem Geschick entstanden in kurzer Zeit funktionale und sichere Unterschlüpfe für diese Vögel. Diese Nistkästen wurden dann dem Naturpark-Ranger Arno Ludwig übergeben und künftig in der Region aufgehängt werden, um den Meisen einen geeigneten Brutplatz zu bieten.

Die Gruppe Ernährung und Soziales, unter der Leitung von Frau Werner, unterstützte das Projekt durch die Zubereitung eines Fingerfood Buffets. Dabei wurde besonderer Wert auf frische und gesunde Lebensmittel aus der Region gelegt.

Von der Gruppe Wirtschaft, unter der Leitung von Frau Kühlwein, wurde von jedem Schüler ein informativer Steckbrief zum Thema Blau- oder Kohlmeise erstellt. Dieser enthielt interessante Fakten über die Lebensweise, Ernährung und den Schutz der Blau- und Kohlmeisen. Ziel war es, das Wissen zu vertiefen und die Bedeutung dieser Vogelarten für das Ökosystem hervorzuheben. 

Das Projekt war ein voller Erfolg: Die Schülerinnen und Schüler lernten nicht nur viel über die Meisen, sondern auch, wie wichtig gemeinsames Engagement für den Naturschutz in unserem Naturpark Haßberge ist. Mit den gebauten Nistkästen und dem erstellten Steckbrief wurde ein wertvoller Beitrag für den Artenschutz in der Region geleistet. 

(M.Feulner, Lin)

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Übungsprojekt2
Übungsprojekt3
Übungsprojekt4
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