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Naturparkschule

Mittelschule Hofheim in Unterfranken wird Naturpark-Schule

 

Der Naturpark-Haßberge darf sich in seinem 50. Jubiläumsjahr über eine weitere Naturpark-Schule freuen. 

Die Mittelschule Hofheim erfüllt mit ihrer Bewerbung alle Kriterien-Punkte und darf sich den Titel „Naturpark-Schule“ hinzufügen. Sie hat neben vielen weiteren Aufgaben, die sie sich stellt, bereits Erfahrung als Umweltschule in den Themenfeldern „Umwelt- und Verbraucherschutz“.

Deswegen wurde sie am 7.Oktober 2024 durch den 1. Vorsitzenden des Naturparks Haßberge, Landrat Wilhelm Schneider, in einer kleinen Feierstunde offiziell zur Naturparkschule ernannt. 

Neben dem Schulverbandsvorsitzenden und 1. Bürgermeister, Alexander Bergmann, freuten sich die anwesenden Kooperationspartner, der Elternbeirat, die Schülerinnen und Schüler, sowie das gesamte Lehrerkollegium. Der Schulchor unter der Leitung von Juliane Klopf bereicherte diese Feier mit musikalischen Beiträgen. 

Übergabe der Naturpark Schule Urkunde

Bild: Überreichung der Naturpark-Schule-Urkunde durch Landrat Wilhelm Schneider an Rektor Heribert Jäger, rechts: Ranger Arno Ludwig

 

 

Nun nutzt die Mittelschule Hofheim den Naturpark Haßberge als vielfältigen Lern- und Erfahrungsort, in dem Natur- und Kultur im direkten Umfeld der Schule für die Schüler und Schülerinnen erlebbar wird. Spannende Exkursionen in verschiedene Lebensräume wecken das Interesse für die Vorgänge in der Natur und die Bedeutung unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Projekttage zu ausgewählten Themen verstärken die ergebnisorientierte Teamarbeit, fördern kreative Ideen und Lösungsansätze. 

Die Sensibilisierung für die Besonderheiten in der eigenen Heimat wird vermittelt, und schafft einen regionalen Bezug zum Bildungsplan.

Naturparkschulen sind ein Beitrag zur Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE). Die Umweltbildung ist eine zentrale Aufgabe der Naturparke sowie des Verbandes Deutscher Naturparke (VDN), der Dachorganisation aller bundesweiten Naturparke und „Naturpark-Schulen“.

Die Mittelschule Hofheim wird sich bei der Vermittlung der fachlichen Inhalte auf außerschulische Kooperationen mit Projektpartnern stützen können. Dazu zählen die Mitarbeiter des Naturparkes Haßberge, Gebietsbetreuer, Natur- und Landschaftsführer, die Land- und Forstwirtschaft, Kultur- und Handwerk, Forscher, Geologen, Künstler, Vereine und Museen sowie interessierte Privatpersonen. Sie sind die wichtigen Akteure und Vermittler, um das vielschichtige Bild eines Naturparkes und seiner Kulturlandschaft sowie der hier lebenden und arbeitenden Bevölkerung abzubilden. Auch wird Geschichtliches, Sagen und Brauchtum aufgegriffen, sie sind ein Bestandteil gewachsener Identität.

Echte Erfahrungen im direkten Lebensumfeld der Schule, vermittelt von authentischen Personen, prägen Erlebnisse, die lange in Erinnerung bleiben und konkrete Anknüpfungspunkte für die Schüler und Schülerinnen vermitteln.

Im Projekt „Netzwerk Naturpark-Schulen“ hat der Verband Deutscher Naturparke (VDN) mit Förderung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) den organisatorischen und inhaltlichen Rahmen für eine dauerhafte Kooperation zwischen Schulen und Naturparken entwickelt. Schulen und Naturparke sind in ein bundesweites Netzwerk eingebunden, dass ihnen eine Plattform für den Erfahrungsaustausch bietet und dem Leitgedanken folgend, die Weiterentwicklung in dieser Form der Umweltbildung unterstützt.

Der Titel „Naturpark-Schule“ ist eine bundesweite Auszeichnung und wird für einen Zeitraum von 5 Jahren verliehen. Zur Weiterführung des Titels ist die Einhaltung der Kriterien-Punkte maßgeblich, ist dies der Fall wird die Auszeichnung jeweils um weitere 5 Jahre verlängert.

 

Arno Ludwig, Ranger/Juliane Klopf, Lehrerin an der Mittelschule Hofheim

 

 

Logo - Naturparkschule

Aktionen im Rahmen der Naturparkschule

 

 

1. Kräuterkunde in der Naturparkschule MS Hofheim

 

Manchmal passiert es, dass Sahne überschlagen wird. Was entsteht aus Sahne? Wie sieht das Produkt aus? Was sind das für Klumpen in der Sahne? Bei der Zubereitung von Schlagsahne, Anfang des Schuljahres, kam es genau zu diesem Thema. 

 

Um sich der Herstellung von Butter näher zu widmen, organisierte Frau Kühlwein einen Projekttag unter dem Namen: „Wir stellen selber Butter her und backen Brot.“

 

Einig waren sich die Schüler gleich, einen Projekttag über Butterherstellung wäre super, aber blanke Butter schmeckt nicht so. Deshalb wollten wir sie ein wenig „aufpeppen“. Hierzu viel die Entscheidung auf Kräuter und Kräuterdip.  

 

Kräuter 1

Um sich mit dem Thema Kräuter näher zu beschäftigen, haben die Schüler im Wirtschaftsunterricht eine Kurzpräsentation über Aussehen, Geschmack, Herkunft, Anbau und Verarbeitung gehalten. Die gleichen Kräuter, welche in der Präsentation vorgestellt wurden, fanden sich am Projekttag in der Küche wieder. Diese Kräuter waren Schnittlauch, Blutampfer, Pfefferminze, Zitronenmelisse, Basilikum, Oregano, Thymian und Rosmarin.

Kräuter 2

Die Namen wurden am Anfang verdeckt, so dass die Schüler erraten mussten, welche Kräuter dies sind. Durch das sensorische Prüfen (riechen, sehen, schmecken, fühlen) kamen sie bei vielen darauf. Sie konnten bei einigen Kräutern ihr Wissen preisgeben. Beispielsweise ist Rosmarin ein typisches Grillgewürz, welches auch als Erkältungsmittel eingesetzt wird und die Pfefferminze wurde als Tee erkannt.

Nachdem das sensorische Prüfen abgeschlossen war, ging es in den Gruppen darum, welche Butter hergestellt wird. Zur Auswahl standen eine Kräuterbutter oder eine salzige Blütenbutter als Alternative. Die getrockneten Blüten hat Frau Kühlwein zur Verfügung gestellt. Die Kücheneinteilung war wie folgt: 2 Gruppen Butterherstellung, 2 Gruppen Brot backen mit Gemüsesticks oder Kräuterdip. Die Gruppen mussten sich absprechen, wer welche Aufgaben der Zubereitung übernimmt. 

 

Das Skyr-Brot, die Gemüsesticks und der Kräuterdip waren relativ leicht herzustellen. Bei der Herstellung von Butter sah es etwas anders aus. Die Schüler mussten insgesamt über 12 Minuten mit dem Handrührgerät die Sahne schlagen. Dass es so lange dauerte, hat sich niemand vorstellen können. Wie lange musste es wohl früher, ohne Handrührgerät, (sondern) nur mit dem Butterstampfer gedauert haben? 

Kräuter 3

1. Stufe: 

Sahne ist flüssig

Kräuter 4

2. Stufe: 

Sahne wird fest

Kräuter 5

3. Stufe: 

erste Butterflocken werden sichtbar

Die Flüssigkeit, welche sich im Gefäß zusammen mit den Butterflocken bildet, ist Buttermilch. Diese muss immer wieder abgegossen werden, um reine Butter zu bekommen. Ein Schüler hat sich auch getraut, die Flüssigkeit/Buttermilch zu probieren. Nachdem die ganze Flüssigkeit draußen war, konnten die Schüler die Butter weiterverarbeiten.

Kräuter 6

Die Kräuter wurden gewaschen, klein gehackt und unter die Butter gemischt. Bei der Blütenbutter streuten sie ca. 1 Essl. Blüten (auf einer Buttermenge von einem Becher Sahne) und etwas mehr als ein halber Teelöffel Salz darüber. 

 

Die Dips wurden abgeschmeckt, die Gemüsesticks waren geschnitten, die Butter war fertig und das Brot gebacken.

Kräuter 7
Kräuter 8
Kräuter 9

Nachdem die Küchenzeilen wieder sauber waren, stellten die Schüler ihr Buffet auf. Mit Tischdecke und Kräuter dekorierten sie eine Küchenzeile. Jeder durfte selbst entscheiden, welche Art von Butter er probieren wollte. Beim gemeinsamen Essen, nachdem alles durchprobiert war, waren sich alle einig: selbstgemachte Butter mit selbstgebackenem Brot ist superlecker. Alle Schüler haben klasse mitgemacht und hatten ihren Spaß. Sie waren sich auch schnell einig, so ein Projekttag in Soziales sollte wiederholt werden. 

Kräuter 10
Kräuter 11
Kräuter 12

Carmen Kühlwein, Fachlehrerin EG/IT

2. Auf Entdeckungstour mit dem Naturpark-Ranger

Die Klasse 6a der Mittelschule Hofheim erlebte einen besonderen Tag in der Natur

 

 

Seit diesem Schuljahr ist die Mittelschule Hofheim zertifizierte Naturparkschule. Nun fand für die 6. Jahrgangsstufe ein erstes Projekt im Freien statt. Bei strahlend blauem Himmel begaben sich die Schülerinnen und Schüler der Klasse 6a am 8. Mai gemeinsam mit ihren Lehrerinnen Frau Dusel und Frau Behr, sowie dem Naturpark-Ranger Arno Ludwig auf eine spannende Exkursion – Unterricht mitten in der Natur. 

Waldtag

Im Fach „Natur und Technik“ hatten die Kinder bereits viel über das Ökosystem Wald, die verschiedenen Bodenschichten sowie heimische Lebewesen gelernt. 

Jetzt sollte das theoretisch erworbene Wissen auch im realen Naturraum vor der Schultür erlebt und im wahrsten Sinne mit den eigenen Händen begriffen werden. Schon nach wenigen Gehminuten entnahmen die Schüler unter der fachmännischen Anleitung von Herrn Ludwig die ersten Bodenproben. Im Laufe des Vormittags wurden noch weitere Proben von unterschiedlichen Standorten (u.a. Talfüllung, Wiese und Wald) entnommen, die zur Beobachtung mit zurück ins Klassenzimmer genommen wurden. 

Die Kinder hatten spürbar viel Freude an der Bewegung in der Natur. Sie waren begeistert von den blühenden Blumenwiesen, die zum Ausruhen und zum Spielen einluden und von der tollen Aussicht über die Haßberge. Viele Pflanzen, an denen man sonst oft ohne größere Beachtung vorbeiläuft, schauten sich die Schulkinder und ihre Lehrerinnen an diesem Tag sehr genau an. Dank Herrn Ludwig lernten sie zusätzlich die botanischen Namen kennen. Es kam auch zu Begegnungen mit tierischen Bewohnern, wie dem Bläuling, dem Feldhasen und als besonderes Highlight, einer Blindschleiche. 

Das Motto für diesen Tag kam vom Naturpark-Ranger Arno Ludwig: „Immer die Augen auf, denn es gibt überall etwas zu entdecken!“ 

Durch die vielen interessanten Informationen von Herrn Ludwig und all die gesammelten Eindrücke und Erlebnisse, wird dieser Tag auf jeden Fall unvergessen in Erinnerung bleiben.

Susanne Behr